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Die jenische Sprache

In der Brockhaus-Enzyklopädie werden die "Jenischen" als fahrendes Volk mit eigener Gaunersprache bezeichnet. Der Ausdruck kommt aus dem "Rotwelschen", und Rotwelsch wiederum ist laut Brockhaus bereits im 13. Jahrhundert die Geheimsprache der Vagabunden.

Deshalb ist das Jensiche auch keine eigentliche Sprache mit einer Grammatik, mit Wort- und Satzlehre. Es besteht aus einer Vielzahl einzelner Wörter, die aus allen Himmelsrichtungen und mancherlei Idiomen zusammengekommen sind. Viele jenische Wörter stammen aus der Zigeunersprache, dann aus der jüdischen Umgangssprache, dem Jiddischen und, wie schon erwähnt, aus dem Rotwelschen. Da diese Wörter zum Teil im Laufe der Zeit auch einen Bedeutungswandel oder eine Bedeutungserweiterung erfuhren - wo wurde z.B. aus dem jiddischen baras = (Fladen)-brot wahrscheinlich Barras = Militär(dienst), vielleicht weil man dort sein Brot bekam, d.h. versorgt war - , ist es häufig sehr schwer, den Ursprung jenischer Wörter festzustellen.

Nach Leinzell kam das jenische nach dem Dreißigjährigen Krieg. Damals siedelten sich viele heimatlos gewordenen in der Gemarkung an, die aber hier nicht bodenständig werden konnten. Sie mussten ihr Dasein als umherziehende Händler fristen. Dabei kamen sie mit ihresgleichen aus anderen Orten und Ländern in Berührung, was zu einer Sprachvermischung führte. Darauf ist es zurückzuführen, dass es für manche Begriffe mehrere jenische Worte gibt, die sich zuweilen auch noch durch dialektbestimmte Aussprache unterscheiden.

verschiedene Bücher


Fisel komm mir dibrat - ein Jenisches Wörterbuch von Rolf Dreher zum Preis von 14,90 €
Nobes dibera - eine Lausbubengeschichte von Oskar Dreher zum Preis von 10,00 €

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